Keine Frage: Luxuriös reisen ist ein teures Hobby. Und wenn es um exklusive Ziele und Erlebnisse geht, ist die Preisskala nach oben offen. Zugleich sagt der Preis nicht immer etwas darüber aus, was ihr dafür bekommt – und manchmal bezahlt ihr vielleicht auch mal für etwas, auf das ihr hättet verzichten können. Das richtig einschätzen zu können, erfordert ein bisschen Erfahrung.
Damit ihr eure Luxusreise budgetieren und genau das Richtige für euren Geldbeutel finden könnt oder auch in die Lage kommt, einschätzen zu können, wie lange und wieviel ihr sparen müsst, um euch eure Traumreise leisten zu können, habe ich hier die wichtigsten Eckpunkte für euch zusammengestellt.
Und wenn ihr clever bucht, könnt ihr übrigens richtig sparen und das Optimum aus eurem Budget herausholen. Mehr dazu findet ihr hier.
Aber erst einmal zu den Essentials: Was kostet eigentlich wieviel? Euer Reisebudget muss auf vier Faktoren Rücksicht nehmen: Flugreise, Übernachtungen, Verpflegung und Transfers.
Was kostet der Flug: Economy, Business oder First Class
Die gute Nachricht vorweg: Flugtickets werden immer günstiger. Das ist so ungefähr das einzige Produkt, für das ihr in der letzten Zeit zunehmend weniger hinblättern musstet. Außerdem veranstalten alle Fluggesellschaften immer mal wieder Sales. Die finden vor allem am Ende der Reisezeiten und zu eher unbeliebten Zeitpunkten statt. Die Flüge, die ihr dann kauft, können aber auch in der Hauptreisezeit liegen. Diese Flugtarife sind sogenannte Saver- oder Ultra Saver-Tarife, bei denen ihr die Flug- und Serviceleistung zu einem reduzierten Preis erhaltet. Mehr zu den Buchungsklassen bei Flugtickets und was sie für euch bedeuten, erzähle ich euch demnächst hier.
Um ungefähr einschätzen zu können, wieviel eine Flugverbindung kostet, hilft eine Daumenregel: Ein Platz in der Business Class kostet ungefähr das dreifache eines Economy-Tickets. Ein First Class-Ticket wiederum kostet euch ungefähr das zwei- bis dreifache eines Flugs in der Business Class. Damit könnt ihr für First Class-Tickets gerne mal 10.000 Euro/Person hinblättern. Dafür bekommt ihr aber auch richtig was geboten.
Was kosten Luxushotels: Zimmer, Suiten, Villen
Bei der Fülle von Hotelangeboten, die euch im Luxussektor erwartet, ist man schnell erstmal überfordert. Orientieren könnt ihr euch unter anderem über den Preis. Und das geht so:
Wenn ihr eure Reise planen möchtet, ist es sinnvoll, dass ihr erst einmal euer Budget minus An- und Abreise durch die Zahl der Übernachtungen teilt, die eure Reise dauern soll. Dann wisst ihr, wieviel ihr pro Nacht maximal ausgeben könnt oder wollt.
Hotelpreise variieren nicht nur nach der Zahl der Sterne, sondern auch danach, in welchen Regionen der Welt ihr sie findet. Es gibt allerdings bestimmte Preisspannen, mit denen ihr für bestimmte Leistungen in Luxusunterkünften ungefähr rechnen könnt.
Ein Doppelzimmer mit Balkon oder Terrasse bekommt ihr in 5 Sterne-Hotels ca. zwischen 250 und 500 Euro. Im inoffiziellen 6 Sterne-Bereich geht es bei 400 Euro los und kann problemlos ansteigen bis zu ungefähr 2.000 Euro. Wenn ihr für ein Hotelzimmer – egal ob in der Stadt oder am Strand – mit 500 Euro pro Nacht rechnet, habt ihr eine solide Basis für eine gute Auswahl.
Wenn es etwas mehr sein darf und ihr gerne in einer Suite unterkommen möchtet, kostet das natürlich etwas mehr. Üblicherweise haben die Hotels verschiedene Suiten, die sich in Größe und Ausstattung unterscheiden. Los geht’s generell bei der sogenannten Junior Suite und gipfelt in der Präsidentensuite. Junior Suites im 5 Sterne-Bereich beginnen bei grob 600 Euro pro Nacht, bei 6 Sternen dürftet ihr ab 1.200 Euro pro Nacht sicher dabei sein. Die prächtigsten Suiten kosten – je nach Lage – übrigens gerne mal mehrere zehntausende Euro für eine Nacht.
In Resorts findet ihr meist zumindest teilweise freistehende Villen für zwei Personen, mit oder ohne Pool. Dort habt ihr ein ganzes kleines Haus für euch, das üblicherweise aus Schlafzimmer, Bad und Terrasse besteht. Größere Villen haben separate Wohnzimmer, vielleicht zwei Stockwerke, und alle möglichen zusätzlichen Annehmlichkeiten. In einem 5 Sterne-Resort bekommt ihr eine Villa ohne Pool ab 500 Euro, mit Pool seid ihr üblicherweise bei 700 oder 800 Euro mit dabei. In den besten Resorts, denen 6 Sterne zugewiesen werden, beginnt eine Villa bei 800 Euro. Für eine Poolvilla könnt ihr mit mindestens 1.000 Euro pro Nacht rechnen.
Größere Villen für mehr als zwei Personen findet ihr in ausgewählten Luxusresorts. Da dort die Ausstattung und Größe weit voneinander abweichen können, gibt es hier keine pauschale Orientierung. Für vier Personen kann man ganz grob über den Daumen gepeilt mit mindestens 2.500 Euro pro Nacht rechnen, aber das kann schnell sehr viel höher gehen.
Alle diese Preise stellen natürlich nur eine ungefähre Orientierung dar. In manchen Ecken der Welt zahlt ihr vielleicht weniger, woanders kann es sehr viel teurer sein. Auch der Standard des Hauses, in das ihr euch einbucht, spielt hier eine ganz entscheidende Rolle.
Was kostet was: Essen und Trinken
Natürlich wollt ihr auch speisen wie ein König. Wenn ihr nicht vor habt, euren Urlaub lang in günstigeren Restaurants oder von Supermarktkeksen zu leben, oder wenn ihr vielleicht weitab von der Zivilisation unterwegs und deshalb auf die Verpflegung eurer Unterkunft angewiesen seid (oder einfach die guten Restaurants genießen wollt), dann ist es gut zu wissen, wieviel ihr für die Essen und Trinken einkalkulieren solltet.
Das Frühstück ist üblicherweise im Übernachtungspreis inkludiert. Frühstückt ihr in einem Hotelrestaurant, in dem ihr nicht zu Gast seid, könnt ihr mit ungefähr 30 bis 40 Euro pro Person rechnen.
Im 5 oder 6 Sterne-Bereich sind die Preise der Hotelrestaurants oft ähnlich. Leider ist es nicht selten so, dass die nicht ganz so guten Häuser dennoch hohe Essenspreise abrufen. Der Gast gibt weniger für’s Zimmer aus, entscheidet sich deshalb für dieses Hotel, und das Hotel holt sich die Differenz im Verpflegungspreis zurück. Das kann ärgerlich sein. Genauso gibt es aber zahlreiche ganz ausgezeichnete Hotels mit sehr vernünftigen Restaurantpreisen. Generell kommt ihr bei einem Lunch pro Person mit ungefähr 30 bis 50 Euro weg, das Dinner mit drei Gängen kostet um die 100 bis 150 pro Person, jeweils exklusive Getränke. Handelt es sich um ein besonders herausragendes Restaurant, das vielleicht sogar Michelin-Sterne oder einen Eintrag im Gault&Millau erkochen konnte, dann könnt ihr für ein Menü mit 200 Euro pro Person aufwärts rechnen. Das Wine Pairing dazu beginnt bei ca. 120 Euro pro Person. Cocktails an der Bar, am Pool oder am Tisch kosten um die 14 Euro.
Was kosten Transfers: Limousinenservice, Speedboat, Helikopter, Flugzeug
Wenn ihr euren Urlaubsort erreicht habt, müsst ihr erstmal zu eurem Hotel kommen. Wenn das auf einer normalen Straße möglich ist, könnt ihr ein Taxi oder einen Mietwagen nehmen. Wollt ihr das nicht, könnt ihr euch vom Hotel abholen lassen. Die Kosten für den Transfer von eurem Ankunftsort zum Hotel variieren je nach Entfernung, und manchmal auch nach dem Wagen. Steht zum Beispiel ein Rolls Royce Phantom zur Wahl, kostet das sicher extra, ist aber auch ein Erlebnis. Ein klassischer Transfer per Limousine zu einem nicht allzu weit entfernten Hotel schlägt mit grob gerechneten 100 Euro pro Fahrt zu Buche. Alternativ könnt ihr auch die Kosten einer Taxifahrt zum Ziel verdoppeln, dann habt ihr einen noch genaueren Orientierungsrahmen.
Wenn es über’s Wasser geht, noch dazu in Richtung einer Privatinsel, wird euer Transfer vom Hotel organisiert werden müssen. Üblicherweise verfügen Luxushotels über eigene Speedboats. Je nach Dauer der Fahrt und ob der Transfer ganz privat oder mit anderen Gästen gemeinsam erfolgen soll, kostet er pro Person zwischen 100 und 250 Euro. Oft ist er aber auch im Reisepreis inkludiert. Dann gehen die Kosten im Übernachtungspreis auf.
Wollt ihr nicht mit dem Boot fahren sondern nehmt lieber einen Helikopter – vorausgesetzt euer Ziel verfügt über ein Helipad – wird euch vielleicht ein Helikoptertransfer angeboten. Auf in den großen Städten dieser Welt kann das sehr attraktiv sein. Der Vorteil ist, dass ihr direkt am Flughafen zum Helikopter begleitet werdet, jede Menge Zeit spart, und außerdem natürlich ein tolles Erlebnis habt. Helikoptertransfers, die nicht länger als 20 Flugminuten dauern, kosten pro Person zwischen 300 und 500 Euro.
Wenn die Strecke weiter ist, müsst ihr vielleicht einen Transferflug nehmen, der von eurer Unterkunft organisiert wird. Mehr dazu findet ihr übrigens hier. Ein Platz in einem solchen Flieger orientiert sich an der Distanz und der ungefähren Zahl eurer Mitfliegenden. Dafür müsst ihr etwas tiefer in die Tasche greifen – ca. 600 bis 1.200 Euro werden pro Person und Strecke fällig. Aber auch hier kann es sein, dass ihr für den Transfer nichts zahlen müsst, weil er im Übernachtungspreis inkludiert ist. Bezahlt habt ihr ihn so natürlich trotzdem. Das heißt aber auch, dass ein etwas höherer Übernachtungspreis durchaus attraktiv sein kann, weil ihr dafür gleich noch eine richtig exklusive Reisestrecke mitnehmt.
Sicher ist sicher – Euer Puffer
Wenn euer Reisebudget diese vier Faktoren beinhaltet, und ihr noch etwas übrig habt – sehr gut! Denn es lohnt sich immer, ein bisschen Puffer einzurechnen. Mit ungefähr zehn Prozent des Reisepreises seid ihr da auf der sicheren Seite. Und wenn ihr ihn nicht braucht: Happy Shopping! Mehr dazu erzähle ich euch hier.
Alles wird teurer
Ein letzter Tipp: Wenn ihr euch denkt „Ah, das ist mir zu teuer, lass uns mal lieber warten“ – dann empfehle ich euch unbedingt, das nur dann zu tun, wenn ihr ein wesentlich größeres Budget in Aussicht habt. Ich habe leider nur sehr selten erlebt, dass jemals irgendwas günstiger wurde. Und wenn, dann lag das daran, dass auch das Angebot schlechter, Hotels älter oder die Bedingungen vor Ort schwieriger wurden. Im Schnitt ziehen alle zwei, drei Jahre die Preise an. Nicht selten kommen dabei Sprünge von 20 Prozent vor. Sogar darüber habe ich schon häufig gesehen, gerade in begehrten Lagen.
Zu meinen Luxusreisen-Anfangszeiten hat ein Budget von 10.000 bis 12.000 Euro für eine zweiwöchige Reise im 5/6 Sterne-Segment für zwei Personen ausgereicht. Diese Zeiten sind lange vorbei. Wenn ihr also ein teures Traumziel habt, wartet nicht zu lange. Sonst rückt es gegebenenfalls in noch weitere Ferne.
Habt ihr noch Fragen zum Budget? Schreibt mir gerne einen Kommentar und ich antworte euch gern. Bis dahin – Happy Planning!