Die Wahl eurer Hotels kann aus eurem Urlaub ein einmaliges Erlebnis machen – oder eine einmalige Enttäuschung. Deshalb stecke ich vor jeder Reise viel Recherche in meine Entscheidung. Nicht jeder kann und will das aber tun. Deshalb möchte ich euch mit ein paar Tipps versorgen, wie ihr das beste Hotel für eure Wünsche findet. Oder schlicht Zeit- und Geldverschwendung vermeidet.
Es gibt natürlich viele verschiedene Arten von guten Hotels. In meinem Blog gebe ich euch Einblicke und Tipps rund um die höchsten Kategorien der Hotelklassifizierungen. Die fallen in verschiedenen Ländern aber ganz unterschiedlich aus.
In Deutschland gibt es beispielsweise fünf „Sterne“. Davon habt ihr sicher schon gehört. International spricht man allerdings von bis zu 7 Sternen. Welches Hotel zu welcher Kategorie gehört, lässt sich nicht immer klar auseinanderhalten.
Die Sterne-Klassifikation lesen und interpretieren lernen
Der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e. V.) vergibt in Deutschland fünf Sterne an eine „Unterkunft für höchste Ansprüche“. Die Kategorien, die dafür erfüllt sein müssen, sind eine 24 Stunden besetzte Rezeption, mehrsprachige Mitarbeiter, Conciergeservice, Hotelpagen, eine personalisierte Begrüßung mit frischen Blumen oder Präsent auf dem Zimmer, Minibar und 24 Stunden Speisen und Getränke im Room Service, Körperpflegeartikel in Einzelflakons, ein Safe im Zimmer und ein allabendlicher Turn Down-Service. Hier wisst ihr also klar, was ihr zu erwarten habt. Man merke aber, dass scheinbar selbstverständliche Ansprüche, wie Hygiene und Modernität, kein Teil der Bewertung sind. Der „echte“ Qualitätsstandard legt bei 5 Sterne-Häusern deshalb eine große Bandbreite an den Tag. Viele Hotels übertreffen aber auch diese Bewertungspunkte um Längen. Die 5 Sterne-Logik kann das nicht widerspiegeln. Dafür gibt es aber das inoffizielle Bewertungssystem, das auch sechs und sieben Sterne kennt.
Sechs Sterne oder gar sieben Sterne „gibt“ es also eigentlich gar nicht. Sie werden besonders herausragenden Häusern meistens von Reiseanbietern, die für Ihr Portfolio eine eigene Klassifizierung entworfen haben, zugewiesen. Diese Logik kann sehr hilfreich sein, weil die Levels innerhalb des Luxussegments sehr weit auseinander liegen. Es gibt gehobene Hotels, die sich in der 5 Sterne-Kategorie finden, und es gibt unfassbar luxuriöse Häuser, die Welten vom „normalen“ 5 Sterne-Hotel entfernt sind. Manche 5 Sterne-Häuser sind sogar echte Enttäuschungen – und müssen dafür nicht einmal günstiger als andere sein. Deshalb kann das erweiterte Sternesystem helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Mit den offiziellen Klassifizierungen in den jeweiligen Ländern hat es aber nichts zu tun.
Und dann gibt es noch das 7 Sterne-Hotel. Auch hier gibt es keine offizielle Kategorie. Vielmehr ist es eine inoffizielle aber durchaus etablierte Form, eine kleine Handvoll der besten Häuser der Welt noch einmal separat herauszuheben. Wobei „die besten“ natürlich Geschmackssache ist. Klar ist nur: Hier wird euch eine besondere Form von Luxus geboten. Diese Häuser versuchen, absolut einzigartig auf der Welt zu sein. Ob sie es wirklich sind, bleibt euch als Gast zu entdecken und zu beurteilen.
Deshalb ist es umso wichtiger, die Na-ja-Hotels von den besseren und den besten trennen zu können. Hier habe ich ein paar Tipps für euch gesammelt, wie ihr genau das Hotel für euch findet, das zu euch, euren Ansprüchen und eurem Geldbeutel passt.
Tripadvisor: Fotos von anderen Reisenden und echte Bewertungen
Tripadvisor ist kein Geheimtipp, aber wahnsinnig wertvoll für die Reiseplanung. Auch für Hotels ist die Bewertungsplattform von Unterkünften und Reisedienstleistungen überlebenswichtig geworden. Auf Tripadvisor kann jeder Reisende seine Bewertungen und Fotos selbstständig hochladen und die Leistung, die er erhalten hat, mit Schulnoten bewerten. Hotelmanager können Fragen und Rezensionen beantworten, eigene Fotos hochladen, etc. Hier interagiert ihr also direkt mit anderen Reisenden und oft auch mit den Anbietern.
Ich nutze vor jeder Buchung die „Fotos von anderen Reisenden“ intensiv zur Recherche. Ist der Strand wirklich so schön? Ist vom Riff noch was übrig? Was gibt’s am Frühstücksbuffet? So fällt es mir leicht, die Erwartungen von den Hoffnungen zu trennen und zu beurteilen, ob ich das für mein Geld bekomme, das ich gerne hätte. Tripadvisor ist meine Lieblings-Rechercheplattform.
Vorsicht aber vor Fake-Bewertungen! Wenn ihr auf einzelne Bewertungen stoßt, die ein sonst eher schlechter bewertetes Hotel über den grünen Klee loben, oder auch ein eigentlich fantastisches Haus auffallend schlecht bewerten, kann es sich dabei um Fake-Rezensionen handeln. Damit polieren manche Hotels ihren Ruf auf oder versuchen, die Konkurrenz zu schädigen. Also Augen auf und Verstand an.
Youtube: Follow them around
Viele Reisende filmen ihre Reisen mit. Wenn ihr euch für ein Hotel interessiert, könnt ihr es auf Youtube suchen und euch so von anderen Gästen durch ihre Erlebnisse führen lassen. So recherchiere ich meistens Villen in Resorts oder Restaurants. Nicht immer wird man fündig, aber näher dran könnt ihr nicht sein. Und eins ist sicher: Da kann niemand etwas faken.
Viele Häuser stellen sich auch selbst auf Youtube vor, oder ein Fernsehsender hat eine Dokumentation über oder mit dem Hotel gedreht, und sie ist auf Youtube verfügbar. Auch das kann helfen. Einen Tipp solltet ihr dabei aber immer beachten…
Zeitliche Entwicklung: Was mal war und was jetzt ist
Wenn ihr recherchiert und Informationen, Fotos oder Videos findet, dann achtet unbedingt darauf, wie alt sie sind. In Zeiten des Klimawandels kann es sein, dass der breite Strand und die tolle Unterwasserwelt heute nicht mehr so groß und bunt sind. Und das prächtige Grand Hotel ist nach Jahren ohne Renovierung ordentlich abgewetzt. Wenn Renovierungen anstehen, achtet darauf, dass ihr nach ihrem Abschluss anreist. Dann werdet ihr nicht von Lärm und versperrten Aussichten genervt und könnt davon profitieren, dass alles toll und neu ist. Renovierungen werden gerne in der Nebensaison durchgeführt. Fragt im Zweifelsfall einfach beim Hotel nach.
Ich persönlich bin übrigens ein Fan von besonders neuen Hotels und Hotelleriekonzepten. Deshalb nutze ich auch gerne Neueröffnungen. Wie sich das auch finanziell richtig lohnen kann, lest ihr hier.
Reisemagazine: Als erste vor Ort
In der digitalen Welt vergisst man manchmal, dass es auch Zeitschriften gibt. Dabei sind viele Reisemagazine längst im Internet unterwegs, und ihr könnt ihnen über Social Media folgen. Ich lese zum Beispiel gern den Condé Nast Traveller.
Reisemagazine sind nur bedingt verlässlich, weil Artikel veraltet oder gesponsert sein können. Das machen sie aber mit umfangreichen Einblicken und oft einer schönen Leseerfahrung wett. Insbesondere bei Neueröffnungen sind Reisemagazine sehr wertvoll, wenn es für ein Haus noch keine Gästeinformationen gibt. Dann sind Magazine mit ihren Insiderreviews und Vorabtests die beste Quelle für belastbare Informationen.
Natürlich sind Reiseblogs eine andere tolle Möglichkeit, einzigartige Einblicke zu erhalten, die ihr nirgendwo sonst bekommt. Aber darauf muss ich euch nicht hinweisen. Ihr lest ja gerade einen und wisst schon Bescheid!
Ist es eine Kette? Vergleiche mit anderen Häusern
Wenn ihr schon ein bisschen Erfahrung habt, dann wisst ihr vielleicht ungefähr, welche Hotelketten euch was bieten. Es gibt einige Anbieter und Marken im Luxussegment, deren Häuser ihr auf der ganzen Welt finden könnt. Dazu zählen beispielsweise Aman, Six Senses, St. Regis, Rosewood, Ritz-Carlton, Shangri-La, und viele mehr. Ich persönlich bin besonders Fan von Four Seasons.
Wenn ihr ein paar der Häuser besucht habt, lernt ihr rasch den „Spirit“ der Kette kennen. Worauf legen sie besonders wert, was ist ihr Stil, was können sie besonders gut? Probiert ruhig, falls ihr die Möglichkeit habt, ein paar Marken aus. Jede Marke oder Kette hat zudem ein paar Flagship-Häuser, auf die sie besonders stolz sind. Die empfehlen sich natürlich besonders und sind oft die besten Häuser am Platz. Das kann euch bei der Orientierung helfen. Einige Flagshiphäuser stelle ich euch in meinem Blog vor. Klickt einfach unter Destinations auf den Kontinent eurer Wahl!
Fazit
Abschließend noch ein letzter Tipp von mir: Lasst euch nicht blenden. Ein Hotel kann schlecht und teuer sein, genauso aber fantastisch und (verhältnismäßig) günstig. Am Preis könnt ihr nur bedingt ablesen, wie gut das Angebot ist – auch wenn er auf jeden Fall eine gute Orientierung ist. Was wieviel kosten darf, erkläre ich euch übrigens hier. Die Webseiten der Hotels sind manchmal schlecht gebaut oder veraltet und geben dann nicht wieder, wie schön es dort ist. Manchmal polieren sie aber auch traurige Tatsachen auf.
Gut beraten ist immer, wer seinem Bauchgefühl folgt. Wenn ihr das Gefühl habt, das kann so nicht stimmen, lasst die Finger davon. Wenn ihr aber ein kleines Juwel für einen guten Preis findet, lasst euch drauf ein. So kamen zumindest für mich manchmal die schönsten Reiseerfahrungen zustande!