Das Luxusziel Bali ist eine verhältnismäßig kleine Insel in Indonesien, dem drittgrößten Land der Erde. Reisfelder, Elefanten, unzählige Tempel und goldene Sonnenuntergänge über dem Meer versprechen ein märchenhaftes Erlebnis für anspruchsvolle Reisende. Dazu kommt die besondere Lebensart der Einwohner, von denen die größte Mehrheit dem Hinduismus, dem sogenannten Agama Hindu Dharma, folgt. Nicht zuletzt sein Einfluss auf das Leben vor Ort macht Bali so besonders. Kein Wunder, dass die Insel bei Touristen so beliebt ist. Ihr findet dort eine riesige Zahl von Hotels, und so gut wie jeder Anbieter im Luxussegment ist dort vertreten.

Bali ist manchmal sehr anstrengend (meine Freundin wurde bei beiden Aufenthalten krank) und für das unerfahrene europäische Auge fremd, aber voller goldener Tempel, vieler spannender Leute, wunderschöner Landschaften… Morgens picken die Vögel die Blüten und Opfergaben von den Treppenstufen, mittags strömen die Gläubigen in bunten Gewändern in die Tempel, und spätestens wenn die Sonne über den Reisfeldern untergeht, fühlt ihr euch wie in einem Gemälde.
Drei Hotels des 6 Sterne-Segments habe ich auf zwei Bali-Reisen ausprobiert und stelle sie euch hier vor.
St. Regis Bali – Bali’s finest address
Das St. Regis Resort Bali liegt in Nusa Dua, unweit des Flughafens der Inselhauptstadt Denpasar, in bester Gesellschaft zwischen anderen Luxushotels. Wir haben dort bei unserer zweiten Balireise eine Woche verbracht und waren wirklich begeistert!

Die sehr große Resortanlage, in der es Suiten und Villen verschiedener Kategorien gibt, ist durchzogen von einer gigantischen Meerwasserlagune. Im Grunde handelt es sich dabei um einen riesigen Pool, der von zahlreichen Villen aus direkt sowie von mehreren Stellen im Resort für die Gäste zugänglich ist. Die Anlage ist wunderschön gestaltet. Man fühlt sich darin wie mitten in einem Regenwald.

Die Villen des Resorts unterscheiden sich in Garten-, Lagunen und Strandvillen. Die Strandvillen bilden die höchste Kategorie, eine davon hatten wir eine Woche lang für uns. Ihre Größe ist sensationell: Wohn- und Gartenbereich zusammen haben fast 600 Quadratmeter! Die Villa ist hochwertig ausgestattet, verfügt über einen eigenen Tagbutler und auch einen Nachtbutler, sodass ihr 24 Stunden am Tag exklusiven Service erlebt. Ihr bekommt einen Vorgarten, ein riesiges Wohnzimmer, ein prachtvolles Schlafzimmer, zwei Bäder, eine Küche, einen gigantischen Garten mit Gazebo und einen überdurchschnittlich großen Privatpool. Garten und Pool sind von einer Mauer umgeben, die eure Privatsphäre schützt. Durch ein Tor gelangt ihr zu eurem eigenen Strandabschnitt, wo eure Liegen auf euch warten.

Der Standard des St. Regis ist auch außerhalb der Villen außergewöhnlich hoch, was sicher nicht zuletzt damit zu tun hat, dass der Konkurrenzdruck auf der Insel so groß ist. Der Gast hat schlicht ergreifend die Qual der Wahl und die Hotels müssen viel aufwarten, um die Nase vorn zu haben. Das St. Regis hat jedenfalls verstanden, worum es geht. Ich kann es kaum erwarten wiederzukommen! Inzwischen wurden die Villen übrigens renoviert und sehen sicherlich ein bisschen anders aus.

Das Hotel verfügt über drei Restaurants – das Hauptrestaurant Boneka, ein indonesisches Spezialitätenrestaurant und das Fine Dining-Restaurant Kayuputi -, ein Deli mit ebenfalls angeschlossenem Restaurant und eine Bar, in der ihr auch den Afternoon Tea nehmen könnt. Ganz besonders empfehlen kann ich euch das Frühstück im Boneka – sowas haben wir noch nicht erlebt. Nicht nur bekommt ihr ein Buffet, das auf dieser Welt seinesgleichen sucht. Es gehen auch ständig weißbemützte Köche durch die Räume und bieten euch zusätzliche Köstlichkeiten von Tabletts an. Wir haben dort am ersten Tag vier Stunden verbracht!

Der Strand ist sehr breit, typisch für Bali, und hat nicht viel zu bieten als eine Menge Platz, aber man kann schön schwimmen und es gibt eine gute Bar. An der Frequentierung merkt man auch, dass das Hotel stark auf Pools setzt, weshalb nie so viele Gäste am Strand sind. Ganz besonders kann ich euch das Spa von La Remède empfehlen. Es ist riesengroß und sehr schön angelegt. Benutzt den Pool dort! Die Massagen sind großartig, wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Leider ist meine Freundin bereits am zweiten Tag dort so krank geworden (was nichts mit dem Hotel zu tun hatte), dass sie einen Arzt brauchte. Das Hotel war dabei ungeheuer hilfreich. Sie riefen innerhalb von 30 Minuten einen englischsprachigen Arzt aus einem Krankenhaus in unsere Villa, der sich um meine Freundin kümmerte. Unser Butler war so lieb, einen großen Blumenstrauß und ein besonderes Get-Well-Frühstück für sie zusammenzustellen. Jeder fragte nach uns, und als sie endlich wieder auf den Beinen war, waren alle glücklich. Gerade in einer Situation, in der man sich als Gast verletzlich fühlt, sind solche Services besonders wertvoll. Das St. Regis hat wirklich alles für uns getan, das man für einen Gast tun kann. Wenn Bali uns wiedersieht, wird es das St Regis auf jeden Fall auch tun!

Four Seasons Bali in Ubud – das magische Ayung-Tal mitten im Regenwald
Unsere erste Bali-Reise haben wir in den beiden Four Seasons-Resorts der Insel verbracht. Eines von beiden liegt in der Mitte von Bali im Künstlerdorf Ubud, das sich zu einem echten Touristen-Hotspot entwickelt hat. Ubud erreicht ihr mit dem Auto über schmale Dschungelstraßen und viel Auf und Ab. Hinter einer recht versteckten Zufahrt findet ihr ein Resort, das mehr aussieht wie das Versteck eines James Bond-Gegners, mitten im Regenwald: Das Four Seasons Resort Bali at Sayan. Die Anlage liegt in einer Schlucht, durch die der heilige Fluss Ayung fließt. Das Hauptgebäude ist ein zum Tal offenes Oval mit einem großen Seerosenteich auf dem Dach. Und durch dieses erreicht ihr auch die Lobby über eine große Treppe. Ein Stockwerk weiter unten liegt das Hauptrestaurant, darunter der Fitnessclub. Von dort aus könnt ihr durch Reisfelder die sanft geschlungenen Wege bergab zu den Villen in Richtung Ayung gehen.

In den Villen am Flussufer, von denen wir eine bewohnt haben, kann man sich fühlen, als lebte man mitten in der Wildnis. Auch die Poolvillen betretet ihr durch das Dach, auf dem ihr einen eigenen Seerosenteich und ein Daybed findet. Eine steinerne Wendeltreppe hinab geht ihr an eurem eigenen Brunnen vorbei (bevölkert von zahlreichen Dschungelfröschen, die um die Wette quaken). Erst dort ist die Tür zu eurer Villa. Das Wohnzimmer öffnet sich in den Außenbereich – nur Schlafzimmer und Bad haben Wände. Ihr lebt also halb im Regenwald, der auf der anderen Seite des Flusses beginnt. Vor eurem privaten Pool fließt der Ayung vorbei, riesige Schmetterlinge segeln durch die Luft – schöner kann man im Regenwald nicht wohnen.

Leider führen die Nähe des Waldes und die hohe Luftfeuchtigkeit auch dazu, dass alles sehr schnell schimmelt. Auf einer Sitzbank fanden wir Baumpilze und die selbstgemachten Cremes im Bad solltet ihr gelegentlich untersuchen und im Zweifelsfall mal ersetzen lassen. Auch kann es sein, dass ungebetene Gäste aus dem Wald in eurem Schlafzimmer landen, falls ihr nachts etwas offen und das Licht anlasst. Eine Schreikakerlake war da ein interessantes Erlebnis. Bitte vergesst trotz eventueller Befangenheit nicht, dass der Wald den Tieren gehört und wir nur zu Gast sind. Seid lieber vorsichtig und schließt die Tür, anstatt ein Tier vor Schreck umzubringen. Im Zweifelsfall hilft euch das Personal weiter. Giftschlangen gibt es übrigens nicht, falls ihr euch jetzt Sorgen macht.

Das Resort hat zwei Restaurants: Einen Italiener am Fluss und ein indonesisches Restaurant im Hauptgebäude. Einmal wöchentlich gibt es das traditionelle Festessen Babi Guling, ein über Stunden glasiertes und gebratenes Ferkel. Außerdem hat das Resort ein Spa, das wir leider nicht genutzt haben, sowie einen Pool am Flussufer. Von dort aus könnt ihr die auf dem Fluss vorbeifahrendes Rafting-Boote beobachten.

Flussfahrt über die Stromschnellen
River Rafting auf dem Ayung wird von mehreren Gesellschaften angeboten, zwei haben wir getestet. Lasst euch, wenn ihr in Ubud seid, dieses Erlebnis nicht entgehen! Der Ayung ist ein kühler und niedriger Fluss, in dem man bedenkenlos baden kann und dessen Stromschnellen mit einem Schlauchboot in zwei Stunden Fahrt und mit viel Spaß überwunden werden können. Vom Fluss aus könnt ihr Makaken und wilde Warane beobachten!

Elephant Safari Park
Ich wollte auf Bali gerne mit Elefanten interagieren. Nicht einmal unbedingt auf einem reiten, aber einem begegnen, einen streicheln. Und seien wir ehrlich, reiten war mir auch sehr lieb, aber vor allem in einer Situation, in der der Elefant nicht verletzt oder ausgebeutet wird. Deshalb haben wir uns den Elephant Safari Park ausgesucht. Dort leben Elefanten in einer kleinen Gruppe, man kann sie füttern und abwaschen in einem kleinen Teich und auf einigen reiten. Der Park behauptet von sich, das Tierwohl zu respektieren und an erste Stelle zu setzen. Na ja, da darf man sich natürlich keine Illusionen machen – der Park existiert natürlich, um Geld zu verdienen. Ob es den Elefanten dort so wunderbar geht, wie behauptet wird, wage ich auch zu bezweifeln. Dennoch sind die Haltungs- und Lebensbedingungen für die Tiere dort um einiges besser als an vielen anderen Orten. Der Vorteil ist, dass vor dem Gast nicht versteckt werden kann, wenn die Elefanten misshandelt würden. Außerdem müssen sie nicht den ganzen Tag arbeiten, sondern nur eine kurze Zeit. Dennoch wird hier mit den Tieren Geld verdient, sie werden beim Fressen angekettet, der Platz ist nicht wirklich riesig… alles in allem ist es eine Touristenattraktion in Südostasien. Für eine solche ist sie sicherlich sehr gut. Wir hatten auch durchaus eine Menge Spaß und die Elefanten hatten Temperament, waren unverletzt und in einer sozialen Gruppe. Ob ich das nochmal machen würde, weiß ich allerdings nicht. Generell bevorzuge ich es eher, Tiere in Freiheit und unter ihren eigenen Bedingungen zu besuchen.

Nusa Penida: Schnorcheln mit Mantarochen
Die dramatisch aus dem Meer aufragende Insel Nusa Penida vor der Küste von Balis Süden bietet mit ihren steil abfallenden Klippen, die tief hinunter ins Meer reichen optimale Bedingungen für Mantas. Nur Meter von den Kliffs entfernt befindet sich eine Feeding Station, die die Rochen das ganze Jahr über frequentieren. Auf einem Schnorcheltrip sind wir dort ins Wasser gesprungen und wurden nicht enttäuscht. Drei Mantas schwammen so nah um mich herum, dass ich sie hätte berühren können (was ich aus Rücksicht und wegen der eventuellen Krankheitserreger an meinen Händen, die den Mantas gefährlich werden könnten, nicht getan habe). Das war meine erste Begegnung mit Mantas, und es war einfach unbeschreiblich schön. Kurz darauf kam auch noch ein Mola Mola, der gigantische seltene Mondfisch, in Sicht. Was für ein Glück! Zum Abschluss der Tour sind wir ein paar Kilometer durch den australischen Strom getrieben, der mit hoher Geschwindigkeit zwischen den Inseln hindurchfließt und Lebensraum für viele Tiere ist. Ein toller Ausflug, auch wenn er heute wegen der schlechten Umweltbedingungen vielleicht nicht mehr ganz so toll sein könnte.

Heute ist diese Stelle leider, wie die ganze weitere Küste vor Bali, voller Plastikmüll. Wir waren 2013 dort und es war noch wunderschön. Wenn ihr die Gelegenheit habt, versucht es trotzdem. Für uns hat es sich zumindest sehr gelohnt!
Four Seasons Bali at Jimbaran Bay – ein Villendorf mit Aussicht über die Bucht
Das zweite Four Seasons-Resort auf Bali ist schon etwas älteren Datums. In der Jimbaran-Bucht gegenüber vom Flughafen Denpasar – und außer Hörweite natürlich – liegt in einer weitläufigen Gartenanlage an einem Hang das Four Seasons Resort Bali at Jimbaran Bay. Schon die Ankunft in der Lobby ist beeindruckend. Ihr habt einen fantastischen Ausblick über die gesamte Umgebung.

Jede Villa verfügt über zwei Gebäude: ein offenes Wohnzimmer sowie ein gegenüberliegendes geschlossenes Gebäude mit Schlafzimmer und Bad. Dahinter liegt ein kleiner Garten, in dem ihr im Freien duschen könnt. Der Großteil des Gartens aber befindet sich zwischen Wohn- und Schlafvilla und öffnet sich in einen privaten Pool, von dem aus ihr über die Bucht hinunterschauen könnt.

Außerdem hat jede Villa einen eigenen kleinen Tempel und ist an drei Seiten von einer Mauer umgeben, die euch Privatsphäre gibt.

Das ganze Resort ist von Treppen durchzogen. Ihr solltet dort also besser gut zu Fuß sein. Der Weg zum Strand kann recht lang werden. Ihr geht vorbei am Hauptpool, der sich in zwei Kaskaden über einen Hang erstreckt, an zwei Restaurants und durch ein Tor zum felsigen Strandzugang.

Dort liegt der ultramoderne Strandclub Sundara, der nachträglich zum Resort hinzugefügt wurde, ebenfalls einen großen Pool hat und den ganzen Tag Programm für verwöhnte Gäste bietet. Ihr werdet auf Daybeds bedient, könnt schwimmen und abends gut essen und lange feiern. Der Clubbereich ist erhöht über dem Strand. Dadurch entsteht ein seltsames Apartheits-Gefühl: Die reichen Touristen entspannen oben im Club, unten am Strand spielen die Locals dagegen Fußball.

Indonesien ist ein Schwellenland und der Lebensstandard vor Ort nicht sehr hoch. Es gibt sichtbare Armut und nicht allen Leuten geht es gut. In solchen Momenten wird einem das deutlich vor Augen geführt.
In eurem Resort merkt ihr davon natürlich sonst wenig. Der Strand des Four Seasons befindet sich direkt neben dem Sundara. Dort könnt ihr entspannen und werdet mit gratis Eis verwöhnt. Das Meer eignet sich hier übrigens nicht zum Schnorcheln, ihr werdet nicht viel sehen können. Dafür sind die goldenen Sonnenuntergänge wirklich spektakulär!

Ein besonders netter Zufall während unseres Aufenthalts war, dass der damalige Manager der beiden Four Seasons-Resorts genauso wie wir ein Münchner war. Das hat uns natürlich gleich zusammengeschweißt. Wir haben uns beim Manager Cocktail toll unterhalten, er hat uns sein Auto für Ausflüge angeboten und uns sogar Butterbrezen backen lassen. Die werden bei der Luftfeuchtigkeit nicht so toll, aber die Geste war sehr charmant. Übrigens dürfte es auch sein Verdienst sein, dass das Four Seasons das einzige Hotel auf Bali ist, in dem ihr Schneider Weiße bestellen könnt – und sie sogar trotz der Einfuhrschwierigkeiten, von denen wir hören durften, im original bayerischen Bierglas serviert bekommt.
Das Four Seasons Jimbaran Bay ist nicht mehr das neueste Resort (wurde kürzlich aber renoviert, wie ich gelesen habe) und vielleicht auch nicht das luxuriöseste, sein Geld aber auf jeden Fall wert. Zumindest das Sundara könntet ihr ausprobieren, wenn ihr gerade in der Gegend seid.

Ich hoffe, meine Erlebnisse können euch bei der Planung eures Bali-Urlaubs weiterhelfen. Wenn ihr Fragen habt, schreibt mir gerne einen Kommentar, und ich antworte euch gern!