Eine Luxusreise auf die Malediven – ein echter Traum! Der Inselstaat im indischen Ozean besteht aus zahlreichen Atollen, deren Inseln mehr als hundert Hotels beherbergen, jedes davon eine eigene Privatinsel. Ihr könntet euer Leben lang jährlich auf die Malediven fliegen und würdet trotzdem nicht alle besuchen können. Alles, was Rang und Namen hat, hat dort mindestens eine Niederlassung. Allein die Dichte im 6 Sterne-Segment ist unfassbar hoch, und die Luxushotels überbieten sich gegenseitig mit der Qualität ihrer Anlagen und Services. Ihr habt im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl.

Ich habe für euch die zwei Four Seasons Resorts getestet. Beide sind im 6 Sterne-Sektor angesiedelt, aber ganz unterschiedlich konzipiert. Das Four Seasons at Kuda Huraa liegt im Nord Male Atoll, in der Nähe des Flughafens und super erreichbar. Das Four Seasons at Landaa Giraavaru dagegen findet ihr weit draußen im Baa-Atoll. Es ist nur mit dem resorteigenen Triggerfish-Wasserflugzeug erreichbar.
Four Seasons Maldives at Landaa Giraavaru – ein ästhetisches Meisterwerk
Bei eurer Ankunft am internationalen Flughafen in Male erwartet euch bereits das Four Seasons-Team. In ihrer Lounge könnt ihr warten, bis der Resortflieger für euch bereit ist. Anders als die vielen rot-weißen Wasserflugzeuge von Trans Maldivian Airways, die die bewohnten Inseln des Landes miteinander verbinden, verfügt das Four Seasons über ein eigenes Wasserflugzeug, das wie ein Triggerfish bemalt ist und so am Dock zwischen den anderen sofort auffällt. Es bringt euch innerhalb von 40 Minuten zum Four Seasons Resort Maldives at Landaa Giraavaru.

Dort werdet ihr von maledivischen Trommlern und dem Four Seasons-Empfangsteam schon erwartet und durch die breite Palmenallee zur großen offenen Lobby gebracht. Jetzt erhaltet ihr schon einen Eindruck davon, was euch hier erwartet: offene weiße Architektur, im Wind wehende weiße Vorhänge, eine Atmosphäre gepflegter Ästhetik, in der man sich gleich ein wenig leichter fühlt. Die ganze Anlage ist ausnehmend schön und fühlt sich sehr luxuriös an.

Ihr bekommt einen frisch aufgeschlagene Kokosnuss zur Begrüßung, die Formalitäten werden erledigt, und schon bringt euch jemand mit dem Elektrobuggy zu eurer Villa, und ihr bekommt außerdem eine Rundfahrt über die Insel. Die ist für die Malediven überdurchschnittlich groß. Mit dem Buggy braucht ihr bis zum Ende der Overwater-Villenanlage bestimmt zehn Minuten.

Die Malediven: Ein Land in Bewegung
Wer noch nicht auf den Malediven war, findet das sicher nicht besonders groß, aber das ist das Besondere der Malediven: Die Inseln, entstanden aus auf Korallenriffe geschwemmtem Sand und festgehalten durch Kokospalmen und die übrige Vegetation, haben allesamt eine sehr überschaubare Größe. Von den Strömungen werden sie außerdem im Lauf der Zeit verlagert, neu aufgeschwemmt und wieder weggetragen. Das stellt die Hotels vor ständig neue Konservierungsaufgaben. Immer wieder muss neuer Sand aufgeschüttet werden. Außerdem ist keine Insel höher als einen halben Meter. Sie werden zu den ersten gehören, die dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer fallen. Bei euer Reise werdet ihr den Aufschüttungsmaßnahmen immer wieder begegnen. Lasst euch von ihnen nicht stören. Ohne sie könnten die Inseln nicht erhalten werden.

Overwater Villa oder Beach Villa?
Doch zurück nach Landaa Giraavaru. Bei der Wahl eurer Unterkunft könnt ihr euch entscheiden zwischen Villen auf dem Strand mit Privatpool und eigenem Strandabschnitt oder Villen auf Stelzen in der Lagune, von denen die meisten ebenfalls über Privatpools verfügen.

Alle Villen, egal wo sie liegen, haben zwei Stockwerke. Unten findet ihr ein großes Wohnzimmer, ein offenes Schlafzimmer, ein großes Bad mit Außendusche und eine Terrasse.

Im oberen Stockwerk befindet sich eine weitere Terrasse mit einem großen überdachten Daybed, von dem aus ihr wunderbar den Horizont ansehen könnt. Theoretisch könntet ihr sogar hier draußen schlafen oder die klar sichtbaren Sterne beobachten.

Bei eurer Ankunft in der Villa erwarten euch Früchte, gebrannte Mandeln und Champagner. Und dann kann es auch schon ans Entdecken gehen!

Denn eure Villa bietet euch zwei Fahrräder, mit denen ihr über die Insel fahren könnt. Und die braucht ihr auch, denn mitten im Regenwald ist es heiß und die Luftfeuchtigkeit hoch, und in vielen Fällen ist es von A nach B ziemlich weit. Das führt aber auch dazu, dass die Villengrundstücke groß sind und sich die Gäste so gut verteilen, dass ihr euch oft ganz allein fühlen könnt.
Eine Insel, zwei Farben, zwei Urlaubserfahrungen
Neben der Lobby findet ihr das Hauptrestaurant Café Landaa und das Fuego Grill in einem offenen Gebäude, das von einem Kanal umgeben ist. Ihr betretet es über Steine – fallt nicht ins Wasser. Einem Gast ist das vor unseren Augen passiert und er musste von den Restaurantmitarbeitern wieder rausgefischt werden.

Vor dem Restaurant liegt einer der beiden öffentlichen Pools im Schatten von Palmen. Neben weiß dominiert hier die Farbe pastellorange, die sich sehr schön von den Palmen und wehenden Vorhängen um euch herum abhebt. Eine wunderschöne Atmosphäre! In den Bäumen hängen Schaukelsessel, an der Poolbar und direkt an eurem Liegestuhl bekommt ihr Cocktails und Snacks, und immer mal wieder kommt jemand vorbei und bringt euch geeiste Früchte am Spieß.

Wenn ihr jetzt das Fahrrad nehmt und durch den Wald Richtung Westen fahrt, erreicht ihr einen großen offenen Strand. Die Farbe, die hier dominiert, ist ein helles Türkis, das wunderbar zum Meer passt. Das Restaurant hier heißt Blu. Der schönste Tisch steht draußen, erhoben auf einer einzigen Steinplatte, über einem Teich. Wenn es nicht zu windig ist, lasst euch unbedingt den geben.

Neben Blu findet ihr einen weiteren Pool und den Hauptstrand des Resorts. Hier könnt ihr euch auf großen Sitzsäcken oder auf Liegen ausstrecken. Eine lange Sandbank reicht weit ins Meer hinein und ist das bekannteste Merkmal von Landaa. Die Strömung lagert dort Sand an und ihr könnt bei Ebbe ewig weit hinaus in die Lagune laufen. Ein tolles Erlebnis!
Wenn ihr hier heiraten wollt: Landaa Giravaaru verfügt seit neuestem auch über eine gläserne Hochzeitskapelle vor seiner Küste, die mit dem Boot erreichbar ist!
Zum Schnorcheln eignet sich die Lagune übrigens nicht so gut. Das Wasser ist so flach, dass es kaum Korallen gibt. Wenn ihr das Unterwasserleben genießen wollt, seid ihr hier trotzdem an der richtigen Adresse. Mehr dazu unten.

Wenn ihr von eurem Sandbankausflug wieder am Strand angekommen sein, findet ihr ein paar Meter weiter das Wassersport-Zentrum. Wenn ihr nicht nur chillen möchtet, könnt ihr Wakeboarden oder Jetblading ausprobieren! Das Resort verfügt sogar über ein eigenes U-Boot für zwei Passagiere, das ihr ausleihen könnt!
Night Spa und Yoga: Entspannung im Mittelpunkt
Hauptsächlich geht es auf Landaa Giraavaru aber ums Entspannen. In den großen Bäumen hängen an zahlreichen Stellen Schaukeln und Hängematten. Vor allem aber befindet sich genau in der Mitte der Insel ein Kräutergarten und in seiner Mitte das Spa. Ihr solltet es unbedingt probieren – es hat Weltruhm! Insbesondere das Night Spa und seine Anwendungen nach Einbruch der Dunkelheit haben zahlreiche Preise gewonnen. Einige Behandlungsräume stehen zwischen den Bäumen im Kräutergarten, andere sind über die Lagune gebaut und ihr könnt während eurer Massage das türkise Meer auf euch wirken lassen.
Auch für Yoga ist Landaa Giraavaru bekannt. Hier könnt ihr auch Anti-Gravity-Yoga ausprobieren, das in Seilen schwebend praktiziert wird. Dazu braucht man aber ein bisschen Kraft und Gleichgewichtssinn.


Fehlt nur noch das wichtigste: Das Essen! Einmal in der Woche gibt es einen chinesischen Themenabend (was sicher auch an der hohen Zahl chinesischer Gäste liegt), dazu kommen maledivische Spezialitätenabende, und manchmal gibt es auch einfach nur A la Card. Das Al Barakat ist ein arabisches Restaurant, das auf Stelzen neben dem Hauptsteg steht und richtig gute Mezze serviert. Im Blu haben wir ein Hummermenü gegessen, das so großzügig war, dass ich vermutlich noch nie in meinem Leben so satt war!

Probiert beim Frühstück unbedingt die Mangos. Ich sag nicht mehr dazu. Tut es einfach. Ihr werdet es nicht bereuen.
Das Baa-Atoll, UNESCO-Welterbe
Four Seasons hat das Resort nicht zufällig ausgerechnet im Baa-Atoll gebaut. Unter den Malediven-Atollen nimmt Baa eine ganz besondere Stellung ein, denn dort befindet sich mit der Hanifaru-Bucht die größte Manta Feeding Station der Welt und UNESCO-Welterbe. Zu bestimmten Zeiten im Jahr halten sich dort große Gruppen von Mantarochen und auch Walhaie auf. Üblicherweise startet die Manta-Saison im Juni. Das kann aber jedes Jahr ein bisschen anders ausfallen. Dann könnt ihr einen Bootsausflug in die Bucht machen und dort mit Mantas und Walhaien schnorcheln!

Allerdings habe ich es, obwohl ich es in zwei unterschiedlichen Jahren jeweils zur Manta-Saison versucht habe, nie geschafft, sie zu sehen. Das liegt daran, dass die Tiere leider immer seltener kommen und auch weniger werden. Walhaie werden generell nur noch sehr selten gesichtet und bleiben immer weiter draußen, weg von der Zivilisation. Zwar darf in der Hanifaru-Bucht nicht getaucht werden und der Bootsverkehr ist zum Tierschutz limitiert. Dennoch ist im Baa-Atoll generell immer mehr los. In den letzten Jahren eröffnet dort ein High-End-Resort nach dem anderen, Wasserflugzeuge und Schiffe stören das Ökosystem und wandernde Arten werden so immer weiter rausgedrängt. Vielleicht habt ihr bei eurem Aufenthalt ja mehr Glück als ich.
Four Seasons Maldives at Kuda Huraa – Gamechanger für Surfer und Schnorchelfreunde
Der Triggerfish-Flieger bringt euch nicht nur vom und zum Flughafen, sondern auch zum Schwesterresort im Nord-Male-Atoll. Dort erwartet euch mit dem Four Seasons Resort Maldives at Kuda Huraa eine weit kleinere Insel. Die sogenannte Joggingstrecke, die ihren Namen nicht verdient, bewältigt ihr in 10 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit – wobei der Großteil davon über Stege in der Lagune führt.

Kuda Huraa ist vom Flughafen aus auch mit dem Schnellboot erreichbar. In jedem Fall werdet ihr am Steg von Trommlern und dem Team begrüßt und in der Lobby mit einem Cocktail versorgt, bevor ihr zu eurer Villa gebracht werdet. Die meisten davon liegen auf Stelzen über der Lagune, es gibt aber auch Villen auf dem Strand.

Die Insel und alle Villen teilen sich in eine Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangsseite. Mir persönlich ist die Sonnenaufgangsseite lieber. Erstens weil ich im Urlaub gern früh aufstehe, und zweitens weil von Westen meist ein starker Wind weht, der euch nachts wach halten kann, bis ihr es gewöhnt seid. Alle Villen, egal wo gelegen, sind übrigens mit einem Privatpool ausgestattet.

Wir waren in einer Villa über der Lagune untergebracht. Sie sind beinahe rechteckig und großzügig designed. Den Hauptbereich macht das Schlafzimmer aus. Es gibt einen Walk-Through-Closet (nicht bloß Walk-in, nein, ihr könnt ganz hindurchgehen und kommt auf der anderen Seite der Villa wieder heraus), ein riesiges Bad mit Ausgang auf das Deck, dort eine Außendusche, euren Privatpool und zwei Ebenen bis runter zum Wasser. Der Abstand zwischen den Villen ist ausreichend groß, größer als bei anderen Resorts, was für zusätzliche Privatsphäre sorgt.
Das Luxushotel verfügt über drei Restaurants: einen wirklich guten Italiener, das All-Day-Restaurant und ein Grillrestaurant. Zum Frühstück erwarten euch auch sehr gute chinesische Spezialitäten (probiert die Dim Sum!). Außerdem erwarten euch natürlich Pool und Beach Service, wo immer ihr seid.
Die Erfinder der Korallen-Restauration
Jetzt könnt ihr das Resort entdecken. Es gibt Strände auf beiden Seiten, und zwei Infinity Pools, von denen einer nachträglich errichtet wurde (Sonnenuntergangsseite). Von diesem führt das Wasser hinaus zu einem kleinen Pavillon, der euch das Gefühl gibt, mitten im Meer zu schweben.

Überhaupt solltet ihr hier viel Zeit im und unter Wasser verbringen, denn Kuda Huraa hat eine kleine Sensation geschafft: Hier wurde die Methode entwickelt, mit der heute überall auf der Welt Korallenriffe restauriert werden! Das Nord Male Atoll in der Mitte der Malediven war schon früh von der Korallenbleibe betroffen. Meeresbiologen des Resorts haben angefangen, Drahtgerüste unter Wasser im Bereich des sterbenden Riffs zu platzieren und kleine lebendige Korallenteile daran festzubinden. Diese Korallen wachsen dort an, überwuchern das Drahtgerüst und werden zu einem neuen lebendigen Riff. Wenn ihr möchtet, könnt ihr bei eurem Aufenthalt an das Meeresbiologenzentrum des Resorts spenden und ein eigenes mannsgroßes Drahtkonstrukt mit eurem Namen darauf mit der Hilfe von Tauchern unter Wasser anbringen. So rettet ihr selbst ein Teil des wertvollen Riffs! Sinnvoller könnt ihr euer Geld nicht ausgeben.

Entsprechend gut ist das Hausriff von Kuda Huraa in Schuss. Im Lauf des Tages könnt ihr das Kommen und Gehen der Fischschwärme beobachten. Ab ungefähr 16 Uhr kommen die ersten kleinen Raubfische heraus. Nach einer Zeit findet ihr heraus, mit welchen Begegnungen ihr wann rechnen könnt. Das Riff beginnt schon zwei Meter vor dem Strand. Die beste Stelle zum Schnorcheln befindet sich rechts des Hauptpools. Nicht entgehen lassen!
Das Spa, eine eigene Insel!
Das Spa des Resorts ist eine Sensation für sich, denn es befindet sich auf einer eigenen vorgelagerten Insel vor dem Resort. Wenn ihr eine Behandlung gebucht habt, werdet ihr mit einem traditionellen Dhoni-Boot dorthin gebracht. Ein einmaliges Erlebnis, das ihr unbedingt mitnehmen solltet.

Mit dem Privatflieger zum Surfausflug
Wenn ihr Action mögt und eurer Luxusreise auf die Malediven die Krone aufsetzen wollt, dann solltet ihr unbedingt Surfen gehen! Auf den Malediven ist Surfen nichts, das man an jeder beliebigen Insel tun kann – dafür sind die Wellen meist viel zu niedrig. In der Nähe von Kuda Huraa dagegen befindet sich eine großartige Welle, bei der jährlich die Meisterschaften Surfing Champions Trophy ausgetragen werden. Hier könnt ihr auch privat surfen. Das Wasserflugzeug bringt euch hin! Direkt aus dem Flugzeug könnt ihr euch in die Welle stürzen. Wenn ihr müde seid, könnt ihr auf dem Dach des Fliegers chillen und wieder reinspringen, wenn ihr soweit seid. Mehr Jet Set geht nicht!

Die Qual der Wahl
Man kann auf den Malediven sicher nie genug Resorts getestet haben. Auf meiner Liste stehen als nächstes das Cheval Blanc Randheli und das Soneva Jani. Nach meinen Aufenthalten werde ich berichten! Wenn ihr in der Zwischenzeit Fragen oder Kommentare habt, lasst sie mir doch gerne unten da! Ich antworte euch gern.