Auf der Durchreise in die Südsee müsst ihr entweder über die USA oder über den australischen Kontinent. Die meisten großen Fluggesellschaften fliegen Sydney an. Und es gibt auch so genug Gründe, die Metropole Down Under zu besuchen. So waren wir 2016 zum ersten Mal für eine Woche dort – sicher nicht zum letzten Mal!
Schon wenn ihr zum ersten Mal mit dem Taxi (oder auf anderem Weg) durch die Stadt fahrt, werdet ihr den besonderen Spirit von Sydney spüren. Hügelige Vororte werden zu einen glitzernden Skyline; man fühlt sich wie in den USA, aber wie in einer entspannteren, saubereren, fröhlicheren Variante. Das liegt nicht nur an der Architektur, sondern auch daran, dass man spürt, dass in diesem Teil der Erde weniger Druck herrscht. Es gibt viele junge Leute, die zu einem Wendepunkt ihres Lebens hergekommen sind. Alles ist sehr international, auf die bestmögliche Art. Die Stadt fühlt sich richtig echt an, man fasst direkt Vertrauen zu ihr, dass man hier eine richtig gute Zeit haben kann. Zumindest ging es mir so!
Stilvoll am Darling Harbour: Das Four Seasons Hotel
Wie so oft war das Four Seasons das Hotel unserer Wahl. Das Four Seasons Sydney schon etwas älteren Datums, ist dafür aber im Verhältnis zum Park Hyatt nebenan, das ebenfalls ein 5 Sterne-Hotel ist, bei gleicher Leistung radikal günstig. Das Hotel verfügt über die typische riesige Lobby, wie man sie früher in Luxushotels gebaut hat, mehrere Restaurants (das Hauptrestaurant, in dem ihr auch das Frühstück bekommt, liegt in einem abgetrennten Bereich der Lobby), einen Dachpool und sehr viele Etagen, von denen aus ihr einen Blick auf die Innenstadt und den Hafen habt.
Der Dachpool im Spabereich ist übrigens schon ganz schön in die Jahre gekommen. Natürlich ist alles sauber und gut in Schuss, aber man merkt deutlich, dass diese Anlage aus der Zeit vor den Infinity-Pools stammt. Dafür könnt ihr mitten in der Innenstadt in der Sonne liegen. Der Spabereich selbst ist auch schön und großzügig, es gibt viele Kosmetikprodukte von kleinen Manufakturen gratis zum Mitnehmen, und das Management setzt vollständig auf Nachhaltigkeit. Das Four Seasons war das erste Hotel, in dem ich Bambuszahnbürsten gefunden habe. 2016 war das noch fast eine Kuriosität!
Das Frühstück war außerordentlich umfangreich, insbesondere das Angebot warmer Speisen konnte sich sehen lassen. Honig könnt ihr aus einer großen Wabe fließen lassen, Marmeladen sind selbstgemacht. Alles in allem überdurchschnittlich liebevoll für ein Hotel, das in erster Linie Businessgäste anzieht. Dass das ein typischer Sydney-Spirit ist, bekommt man dann in der Stadt schnell mit.
Und das bringt mich gleich zum unmittelbarsten Vorteil: Ihr seid in diesem Hotel nur Meter von der Oper und allem entfernt, das man in Sydney wahrscheinlich als erstes sehen möchte.
Hafen, Oper, Taronga Zoo
Das haben wir dann auch gemacht! Unser erster Weg führte uns zum Hafen, um die Oper anzuschauen. Ich hab übrigens sehr über ein kleines Schiff gelacht, das durch unser Selfie mit der Oper fuhr und den süßen Namen „Friendship“ auf dem Bug trug.
Die berühmte Harbour Bridge ist das zweite Wahrzeichen von Sydney und gleich nebenan. Über sie könnt ihr einen (langen) Spaziergang machen und die Stadt von oben sehen, tolle Skyline-Fotos machen und manchmal auch große Kreuzfahrschiffe ein- und auslaufen sehen.
Nach einem Hafenspaziergang und einem bisschen Vogelfüttern haben wir die Fähre zum Taronga Zoo genommen. Der liegt auf einer hoch aufragenden Insel im Hafen und ist nur per Schiff erreichbar. Die Fähre kostet nur ein paar Dollar und ihr bekommt gleich noch eine tolle Rundfahrt auf dem Weg zum Zoo geboten.
Auf der Insel fahrt ihr dann mit einer gläsernen Seilbahn über das Gelände bis zum Eingang des Zoos. Dort wollte ich übrigens gerne hin, weil es da Schnabeltiere und Komodo Warane gibt. Ich wurde nicht enttäuscht!
Eigentlich hab ich es nicht so mit Zoos, aber ab und an mache ich eine Ausnahme. Der Taronga Zoo hat schöne Anlagen, die die meisten Tiere nicht übermäßig einschränken. Bei den Elefanten und den großen Wasservögeln müsste allerdings unbedingt nachgebessert werden. Auch Angebote wie einen Koala auf den Arm zu nehmen, finde ich unnötig – auch wenn es sicher Spaß macht.
Der australische Bereich lohnt sich aber besonders, weil es dort viele Arten gibt, die ich noch nie gesehen habe. Habt ihr schonmal die nachtaktiven Stachelschweine gesehen? Die sehen noch viel niedlicher aus als die schwarzweißen. Außerdem könnt ihr die fast ausgestorbenen tasmanischen Teufel besuchen. Die Schnabeltiere haben leider geschlafen, aber na ja, sie sind ja nicht da, um mich zu unterhalten. Chillen ist doch immer besser!
Wir haben auch den Taronga-Klettergarten ausprobiert (anspruchsvoller als er aussieht, zumindest für Noobs wie mich – meine Freundin hat sich mühelos durchgeschwungen) und sind anschließend in einem Restaurant neben der Oper essen gegangen.
Dort sind wir auch gleich mit einem deutschen Auswandererpaar am Nebentisch ins Gespräch bekommen, die und mehr über das Leben in der Stadt erzählt haben.
Shoppen in Sydney – Tax free nicht vergessen
Wir haben unsere Zeit in Sydney ausgiebig zum Shoppen genutzt. Das lohnt sich nicht nur wegen der zahlreichen Labels, die in Europa weniger oder gar nicht vertreten sind, sondern auch weil ihr ordentlich sparen könnt. Ich habe mir in jedem Geschäft einen Tax Free-Beleg geben lassen und habe vor dem Rückflug am Flughafen einen schönen Anteil meiner Ausgaben zurückbekommen. Was ihr genau tun solltet, wenn ihr im Ausland beim Shoppen Steuern sparen wollt, könnt ihr übrigens in Bereich Spotlights nachlesen.
Vor allem der japanische T Shirt-Shop Graniph hat es uns angetan, der Kleidung mit lustigen (weil total zusammenhanglosen und teilweise sehr falschen) deutschen Texten verkauft. Meine Freundin hat sich dort eine Jacke mit Raupe Nimmersatt-Stickereien gekauft, die sie immer noch sehr liebt.
Nicht entgehen lassen wir uns auch immer Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte, um die lokalen Spezialitäten kennenzulernen. Dazu gehört auf jeden Fall auch der Brotaufstrich Marmite. Ich weiß schon, dass den viele mögen, aber wir finden ihn leider ganz, ganz schlimm!
Wenn ihr in Sydney seid, geht auf jeden Fall abends zum Darling Harbour! Mit der Spiegelung der glitzernden Skyline, den vielen Schiffen, Karamelläpfeln und Riesenrad hat man da einen richtig schön klischeehaft australischen Abend.
Bondi Beach und Coastal Walk
Kein Sydney-Besuch ist komplett ohne einen Ausflug zum Bondi Beach! Der berühmte Strand liegt ein wenig außerhalb. Obwohl wir ja nun das Gegenteil von Backpackern sind, sind wir mit vielen von ihnen mit einem Stadtbus durch die Vororte (viele coole Shops!) zur Bucht gefahren. Es war absolute Nebensaison, aber trotzdem waren zahlreiche Surfer in den Wellen unterwegs und ließen sich bewundern.
Das berühmte Strandbad (dass aus der Nähe ein bisschen runtergekommen aussieht) hatte auch geöffnet. An ihm entlang könnt ihr zum Coastal Walk aufbrechen und an der ausgewaschenen Sandsteinküste voller versteinerter Schnecken und Tidepools die Küste entlanggehen. Von den Aussichtspunkten aus kann man theoretisch an einigen Tagen mit Glück Wale entdecken.
Nach einigen Kilometern haben wir eine Pause an einem Kiosk gemacht, der – Überraschung! – schon wieder von Deutschen geführt wurde. Außerdem kam gerade in diesem Moment eine deutsche Expatgruppe dort an. Mit Fish & Chips saßen wir zusammen am Strand, haben die Möwen gefüttert und uns danach noch zwei Eis am Stiel mit dem wunderbaren Namen Golden Gaytime geholt. In diesem Moment hab ich mich gleichzeitig ganz zuhause und doch am Ende der Welt gefühlt. Und genauso ist Sydney für mich – ganz bekannt, und doch auf eine ganz andere Art. Eine superschöne Stadt, in der man eine sorglose Zeit haben kann.
Wir kommen sicher wieder – ihr auch? Wenn ihr Fragen habt, hinterlasst mir doch einen Kommentar, und ich antworte euch gern!