Die Insel Bora Bora in Französisch-Polynesien belegt immer wieder den ersten Platz in Rankings um den Titel der schönsten Insel der Welt. Völlig zurecht. Bora Bora ist so schön, dass ich manchmal meinen Erinnerungen nicht traue und fast nicht glauben kann, dass ich wirklich dort war. Der Header dieses Blogs ist übrigens ein Foto, dass ich bei meiner ersten Bora Bora-Reise dort aufgenommen habe. No Filter.
Bora Bora war mein absoluter Reisetraum
Seit ich zum ersten Mal Bilder der Insel gesehen habe, wollte ich unbedingt dorthin. Dabei habe ich den Großteil meines Lebens verbracht, ohne je von ihr gehört zu haben. Eine Freundin, die in einem Reisebüro arbeitete, meinte: „Das ist doch was für dich!“ Und da hatte sie recht. Dennoch hab ich eine Weile gezögert, bis ich mich für die Reise entscheiden habe. Der Grund: Bora Bora ist ein ziemlich teures Reiseziel. Es sollte für mich unbedingt das Four Seasons Bora Bora sein, eines der Flagship Hotels der Luxusmarke Four Seasons, das 2008 eröffnet wurde und auch heute noch das beste Hotel der Insel ist. Zusätzlich habe ich mich noch für das St Regis Bora Bora entschieden, das zweite 6 Sterne-Hotel der Insel. Das ist natürlich nicht gerade günstig. Damals waren auch Economy-Flüge ans andere Ende der Welt noch um einiges teurer als heute. Kurzum: Eine echte Investitionsfrage. Aber die Perle der Südsee hat mich nicht losgelassen. Und so habe ich mir zur Feier meiner Promotion schließlich die bis dahin teuerste Reise meines Lebens gegönnt. Was soll ich sagen? Sie war jeden Cent wert.
Ein sehr langer Flug: München – Paris – Los Angeles – Tahiti – Bora Bora
Gebucht habe ich die Flüge und beide Hotels über einen Virtuoso-Anbieter in den USA. 2014 stand der Dollar günstig und man konnte so ein bisschen was sparen. Heute wäre sowas kein sinnvolles Geschäft mehr.
Der Flug mit Air France ist der kürzeste Weg nach Tahiti. Nachdem aber kein Flieger die USA mehr ohne Landung überfliegen durfte und wir nur für die Immigration und Emigration drei Stunden mitten in der Nacht im LAX herumliefen, unser Gepäck ent- und dann nicht mehr verladen wurde und wir so schließlich ohne Koffer an einem Freitag Abend in Tahiti ankamen, habe ich seitdem bei allen Südseereisen nur noch die längere Route über Australien und Neuseeland genommen. Dazu kam, dass Flüge von und nach LAX immer gut gebucht und damit sehr voll sind, Air France nicht den besten Service der Welt bietet, und schlussendlich dass ein 20h-Flug einfach irgendwann nur noch unerträglich wird. Glücklicherweise waren wir irgendwann (wenn auch gepäcklos) am kleinen Domestic-Terminal von Tahiti und nahmen den ersten Flieger nach Bora Bora.
Schade übrigens, dass man als EU-Bürger nur durch die Immigration durchgewunken wird. Nie habe ich einen polynesischen Stempel in meinen Pass bekommen können.
Eine Insel wie aus der Fantasie
Bora Bora bezaubert ab dem ersten Moment, in dem man die Insel durch das Flugzeugfenster sehen kann. Das strahlende türkis der Lagune, der fast rechteckige Inselring und der in der Mitte aufragende Berg sind einzigartig. Auch im Näherkommen nimmt das fast absurd intensive Strahlen der Farben nicht ab.
Am Flughafen wurden wir – wie üblich – vom Team von Four Seasons in Empfang genommen und mit Blumenketten um den Hals zu ihrem sehr schönen Schnellboot begleitet, das einen innerhalb von zehn Minuten über die Lagune zum Resort bringt.
Das Four Seasons Bora Bora: Eines meiner absoluten Lieblingsresorts
Das Four Seasons Resort Bora Bora hat eine wunderschöne und weitläufige Anlage, die der Natur Raum gibt und sich beinahe anfühlt, als sei sie so gewachsen. Die Lagune reicht an mehreren Stellen tief ins Resort, verfügt über ein eigenes Korallenriff im Inneren und ist Zuhause für tausende Fische, die ausgesprochen neugierig schnorchelnde Gäste umschwärmen.
Das Resort besteht nur aus Villen, der Großteil davon sogenannte Overwater Bungalows, also auf Stelzen in der Lagune errichtete Häuser, von denen aus man eine wunderbare Aussicht auf den Berg in der Mitte hat. Das Leben spielt sich komplett in und um die Lagune ab. Von allen drei Restaurants, dem Pool und dem leicht erhoben errichteten Spa hat man eine herrliche Aussicht. Eine kleine Insel lässt sich vom Strand aus in geringer Entfernung anschwimmen.
Die Atmosphäre ist sehr entspannt, ruhig und richtiggehend sorglos, was nicht in jedem Resort der Fall ist. Überall werdet ihr mit einem herzlichen „Ia’orana“ begrüßt und das Personal merkt sich die Namen der Gäste schnell. Die Anlage ist so groß, dass sich alle Gäste komplett verteilen können und man immer viel Privatsphäre hat. Die meisten Gäste sind ohnehin Honeymooner und genießen die Zweisamkeit. Die Anlage ist definitiv für Paare am besten geeignet.
Die Villen haben alle ein ähnliches Design: Zwischen dem Schlaf- und dem Wohnzimmer befindet sich das Bad. Von überall kommt ihr direkt hinaus auf euer großzügiges Deck, das zwei Ebenen hat. Manche Villen verfügen zusätzlich über einen Pool und ein Daybed. Alle Villen haben eine sensationelle Badewanne, von der aus ihr auf die Lagune hinausschauen könnt. Diese riesige flache Badewanne ist definitiv die tollste, die ich je in einem Hotel gesehen habe. Auch wenn ihr eh die ganze Zeit im Wasser verbringt, probiert die bitte unbedingt aus!
Das Resort verfügt über ein Fine Dining-Restaurant, eine Sushibar und ein All Day-Restaurant. Zusätzlich gibt es eine Strandbar und natürlich Pool- und Beach Service mit den üblichen gratis Annehmlichkeiten.
Lasst euch nicht den Sonnenunterganz von der Sushibar aus entgehen! Dort läd das Resort immer wieder lokale Sänger ein, die teilweise wirklich großartig sind.
Wenn ihr das Resort besucht, benutzt unbedingt das Spa! Architektonisch aufsehenerregend wie eine hölzerne Kathedrale gebaut, bietet es einen Fitnessraum, die Behandlungsräume und zwei Wellness-Pools. Deren Benutzung ist gratis, und ihr solltet sie unbedingt nutzen. Erstens werden sie von fast allen Gästen übersehen, und zweitens habt ihr hoch oben auf dem Hügel von ihnen aus die beste Aussicht auf die Insel, die überhaupt möglich ist!
Nicht-motorisierte Wassersportgeräte sind im Resort – wie im Grunde immer in dieser Hotelkategorie – gratis und können spontan genutzt werden. Es gibt auch keine Wartezeiten, es sind genug Kajaks und Co. für alle da. Schnorchelausrüstung erwartet euch schon bei eurer Ankunft in der Villa. Jet Skis und anderes könnt ihr mieten. Wir haben das aber über einen externen Anbieter getan, da das ein bisschen günstiger war.
Insgesamt kann ich nur sagen: Das Four Seasons Bora Bora ist jeden Cent wert, den es kostet. Es ist schwer, sich für eine Lieblingssache daran zu entscheiden.
Mein persönlicher Favorit ist die Lagune, in der Gäste schnorcheln können und die von einem Team von Meeresbiologien wunderbar in Schuss gehalten wird. Die Fische darin sind Menschen gewöhnt, neugierig und zahlreich. Es ist im besten Sinne, wie in einem Aquarium zu schnorcheln – nur ohne die Gefangenschaft und die Überpopulation. Einfach Wahnsinn! Bis heute bleibt das Four Seasons Bora Bora eines meiner absoluten Lieblingshotels auf diesem herrlichen Planeten. Ich kann es nicht genug empfehlen!
Erlebnisse rund um die Lagune
Während unseres Aufenthalts haben wir zwei Ausflüge gemacht: Eine Lagunentour mit einem Speedboat (externer Veranstalter: Bora Bora Romantic Tour) und eine Rundfahrt mit Jet Skis durch die gesamte Lagune. Beides war wirklich lohnenswert, obwohl ich touristischen Aktivitäten gegenüber eigentlich immer ein bisschen befangen bin. Beide Angebote waren angenehm, die Guides nett, die Gruppen sehr klein, und man sollte sich die Lagune echt keineswegs entgehen lassen. Außerdem hatte das den Vorteil, dass wir auch die zahlreichen anderen Hotels der Insel zumindest kurz gesehen haben, und das hat uns gezeigt, dass wir uns nicht bloß für die teuersten, sondern definitiv für die richtigen entschieden haben.
Mein Highlight war eine Sandbank, an der sich große Stachelrochen und Riffhaie versammeln, weil sie wissen, dass sie dort von den Touristen gefüttert werden. Wer einmal im flachen Wasser stehend von mannsgroßen Rochen umarmt wurde, wird das sicher nie vergessen. Eine der schönsten Erinnerungen meines Lebens!
Außerdem haben wir ein lokales berühmtes Restaurant besucht, das auf der Insel liegt. Wir hatten das Glück, einen Tisch im La Villa Mahana zu bekommen. Davon berichte ich euch in einem separaten Artikel!
Das St. Regis Bora Bora: Klassischer Luxus mit kleinen Einschränkungen
Den zweiten Teil unseres Aufenthalts haben wir im St. Regis Resort Bora Bora verbracht, das sich rühmt, die größten und modernsten Villen der ganzen Insel zu bieten. Dieses Hotel hat ein ganz anderes Konzept als das Four Seasons. Wo man nebenan auf ein authentisch-luxuriöses Südsee-Erlebnis setzt, ist das St. Regis eher eine klassische amerikanische Luxusanlage, inklusive Rollrasen. Das irritiert leider ein bisschen und passt nicht so recht zu der einzigartigen Umgebung. Mein Geschmack zumindest ist es nicht so richtig. Dafür ist die Anlage wirklich riesig. Ihr bekommt Fahrräder, um von A nach B zu kommen, und die braucht ihr auch. Außerdem macht das Herumfahren zwischen den Palmen superviel Spaß!
In diesem Resort gibt es übrigens so ziemlich jedes Angebot, das man sich vorstellen kann. Ihr könnt sogar Hochzeitskleider ausleihen, wenn ihr kein eigenes für eure Südseehochzeit mitnehmen wollt!
Die Overwater Bungalows sind wirklich fantastisch. Mit einem tollen Ausblick auf die Lagune und Insel bieten sie ein sehr geräumiges Wohnzimmer mit teilweise Glasboden zur Lagune, ein ausgefallen designtes Bad und ein wirklich riesiges Schlafzimmer, dass nur noch durch die Größe des Außendecks übertroffen wird.
Zum Ende unseres Aufenthalts haben wir in eine der Strandvillen mit Privatpool und einem riesigen eigenen Strand an einer besonders schönen Ecke der Lagune gewechselt. Diese Villen liegen etwas weiter ab vom Resortzentrum und wirklich wunderschön designt. Leider liegen sie in direkter Nähe des Helipads. Die ständig startenden und landenden Hubschrauber sind richtig lästig. Da hat sich jemand zu wenig Gedanken gemacht. Wenn man so viel Geld pro Nacht ausgibt, wie für diese Villen verlangt wird, kann man zumindest erwarten, seine Ruhe zu haben. Das ist aber auch das einzige, das an diesen Villen stört. Sonst sind sie herrlich!
Es gibt vier Resort-Restaurants, die wirklich ausgezeichnet sind: Ein Sushi-Restaurant, ein All-Day-Strandrestaurant, einen Italiener und das Lagoon von Sternekoch Jean-Georges Vongerichten, das ich ganz besonders herausheben will. Hier esst ihr über der Lagune und in Gegenwart von Haien und Rochen, die von den Lichtern angezogen werden, ganz ausgezeichnet. Auch das Sushi war im St. Regis so gut, dass ich noch Jahre später sehnsüchtig daran denke.
Am Strand findet ihr Hängematten über dem Wasser, nicht-motorisierte Wassersportgeräte und eine sehr schöne Aussicht. Das St. Regis verfügt ebenfalls über einen eigenen abgetrennten Lagunenpart mit vielen Fischen, aber im Gegensatz zum Four Seasons kann ich nicht empfehlen, darin zu schwimmen, obwohl es einem ausdrücklich geraten wird. Die Fische sind überraschend aggressiv. Ich bin von allen Tieren begeistert, aber nachdem ich mehrfach gebissen wurde, hab ich es lieber gelassen. Wir waren auch die Einzigen, die versucht haben, mit den Fischen zu schwimmen. Was da wohl schief läuft?
Wir mussten einfach wiederkommen!
Alles in allem kann ich nur sagen: Bora Bora hat mich verzaubert. Kein Wunder, dass wir zwei Jahre später wieder hingeflogen sind, um noch einmal eine Woche im Four Seasons zu verbringen. Der Standard war auch bei unserer Rückkehr konsistent und genauso hoch, wie wir erwartet haben. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch!